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Weihnachtsgrüße des Landesinnungsmeisters

  • Autorenbild: Webmaster
    Webmaster
  • vor 4 Tagen
  • 4 Min. Lesezeit
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Sehr geehrte Obermeister*innen und stv. Obermeister*innen,

sehr geehrte Vorstandsmitglieder unserer Innungen,

sehr geehrte Geschäftsführer*innen,

sehr geehrte Freunde, Unterstützer und Förderer,

liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,


im April fand die Frühjahrsversammlung unseres Zentralverbandes in den Räumen des ZDH in Berlin statt. Dort wurde uns ein Positionspapier zur kommenden Bundestagswahl vorgestellt. Besonders wurde betont, dass die darin enthaltenen Forderungen in enger Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern und der voraussichtlich stärksten Fraktion des Bundestags erarbeitet wurden. Unter dem Motto „Herbst der Reformen“ wurde ein Aufbruch angekündigt.

 

Heute – kurz vor Weihnachten – darf sich jeder fragen: Was ist von den Versprechungen aus dem Wahlkampf geblieben? Der Aufschwung und insbesondere der positive Ausblick sind stark eingetrübt. Die Koalition blockiert sich in zentralen Fragen und Streit prägt die politische Agenda. Obwohl durch das Sondervermögen Gestaltungs- und Erneuerungsspielräume vorhanden sind, scheint nichts voranzugehen. Die andauernde Rentendebatte dominiert die Medien; junge Menschen fühlen sich benachteiligt.

Ein in unserer Tageszeitung veröffentlichter Leserbrief bringt diese Stimmung deutlich zum Ausdruck. Dort heißt es unter anderem: „Die inzwischen allgegenwärtige Verunglimpfung der sogenannten Boomer durch nachfolgende Generationen, die dank unserer Schufterei eine sorgenfreie Jugend im Wohlstand hatten und heute von sozialen Geschenken wie bezahlbaren Kindertagesstätten und kostengünstigen Studiengängen etc. profitieren, ist unerträglich. Wir Boomer hatten keine historisch niedrigen Zinsen für unseren Wohlstand und kannten keine Work-Life-Balance.“

 

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Bei den Neuwahlen im ZVR wurde der Vorstand um Ralf Vowinkel bestätigt, und wir Hessen stellen mit Olaf Rosenbaum weiterhin einen stellvertretenden Vorsitzenden. Besonders würdigte die Versammlung den großen Einsatz unseres Präsidenten, dem auch wir „Hessen“ für die Zukunft viel Kraft und Gesundheit wünschen.

 

Jetzt wollen wir den Blick auf Hessen lenken. Mit dem Konzept „Zukunftsfähige Berufsschule und Stärkung des ländlichen Raums“ wird die Ausbildung von jungen Menschen für unsere Betriebe erschwert und führt zu neuen finanziellen Belastungen.

Trotz des allseits bestätigten Fachkräftemangels im Handwerk wird gleichzeitig gespart, was dazu führt, dass Schulstandorte geschlossen werden, sodass wir künftig auf einen einzigen Berufsschulstandort in Hessen im „ländlichen“ Frankfurt zusteuern. Lange Anfahrtswege und fehlende günstige Unterbringungsmöglichkeiten im Blockunterricht werden unsere Auszubildenden und Betriebe erheblich belasten. Ähnlich kritisch stellt sich die Situation bei der ÜLU dar: Ein Standort in Darmstadt-Weiterstadt beinhaltet lange Anfahrtswege. Dass dies negative Auswirkungen auf die Ausbildungszahlen haben wird, ist offensichtlich.

Aus unserem Jahrbuch 2025 zitiere ich unseren Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori: „Eine Ausbildung darf nicht an der räumlichen Entfernung und dem angespannten Wohnungsmarkt scheitern. Die Nachwuchsförderung ist und bleibt ein zentraler Bestandteil unserer Wirtschaftspolitik.“ Zur Wahrheit gehört aber ebenso: Die Meisterförderung in Hessen wurde angehoben, was wir ausdrücklich begrüßen.

 

An dieser Stelle möchte ich auf unsere umfangreiche und interessante Jahresbroschüre 2025 hinweisen, die bereits an jedes Mitglied sowie an unsere Verbände, Förderer und Freunde unseres Handwerks per Post versandt wurde. Die Broschüre kann außerdem jederzeit auf unserer Homepage eingesehen werden.

 

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Im vergangenen Jahr haben wir zwei Vorstandssitzungen durchgeführt. Unser Dank gilt dabei den gastgebenden Unternehmen Alois Geiger Söhne GmbH & Co. KG und Interface Deutschland GmbH.

 

Unser besonderer Landesverbandstag im Mai fand am wunderschönen Edersee statt. Wunderbare Einblicke, Ausblicke vom Schloss und spannende Vorträge bleiben in bester Erinnerung. Die Zusammenarbeit mit dem Flair Hotel Werbetal und insbesondere mit Herrn Gerlach war vorbildlich – Absprachen per Handschlag ohne umfangreiche Vertragswerke zeugen von gegenseitigem Vertrauen. Ein besonderer Dank gilt Obermeister Helmut Best und allen Unterstützern im Hintergrund.

 

Anlässlich des Landesverbandstags wurde unser Vorstand wiedergewählt und erweitert. Neu im Vorstand begrüßen wir: Melanie Jöckel, Stephan Hollstein und Marco Prasch. Für einige Vorstandsmitglieder wird dies die letzte Wahlperiode sein. Daher hoffen wir auf neue Meisterinnen und Meister, die Verantwortung übernehmen möchten und sich für das Ehrenamt in unserem schönen Handwerk zur Verfügung stellen.

Unser jährliches Treffen – sei es im Rahmen des Landesverbandstags oder als Arbeitstagung - sollte für alle Obermeister oder deren Stellvertreter eine Pflichtveranstaltung sein. Ich bitte alle Kreishandwerkerschaften, dies künftig zu gewährleisten. Auf diese Weise können Missverständnisse aufgrund fehlender Informationen verringert werden oder erst gar nicht entstehen.

 

Unser praktischer Leistungswettbewerb oder wie es jetzt korrekt heißt: Deutsche Meisterschaft im Raumausstatter- und Sattler-Handwerk - Landeswettbewerb Hessen – German Craft Skills – fand in Gießen statt. Bei Frau Gudula Knübel, Fachlehrerin der Willy-Brandt-Schule, sind wir bestens aufgehoben. Doch sollte dieser Schulstandort geschlossen werden, wird auch hier kein Wettbewerb mehr stattfinden können. Mein Dank gilt allen jungen Gesellinnen und Gesellen, die sich für unseren schönen Beruf entschieden und an diesem anspruchsvollen Wettbewerb teilgenommen haben.

 

Im November konnten wir schließlich die Tarifverhandlungen mit der IG Metall aufnehmen, nachdem der Tarifvertrag im Sommer fristgerecht gekündigt worden war. Terminschwierigkeiten und Krankheitsfälle führten zu Verzögerungen. Die Verhandlungen fanden in den Räumlichkeiten der IG Metall statt und waren von gegenseitigem Vertrauen geprägt. Leider dürfen die Ergebnisse erst am 17. Dezember 2025 veröffentlicht werden.

 

Wir freuen uns auf unsere gemeinsame Veranstaltung in der „Weck-Worscht-un-Woi-Stadt“ Mainz Anfang Mai 2026, in Verbindung mit der BG RCI. Lasst uns zusammen Mainz erkunden. Neben den Regularien wollen wir das ZDF, die Altstadt mit Dom sowie das Gutenberg-Museum besichtigen. Für Fußballbegeisterte könnte ein Besuch im Stadion ein besonderes Highlight werden.

 

Zum Jahresende möchte ich erneut alle Betriebe aufrufen und ermutigen, weiterhin und zusätzlich auszubilden. Bieten Sie Praktikumsplätze an, suchen Sie die Zusammenarbeit mit den Schulen und nutzen Sie die öffentliche Aufmerksamkeit der Nachwuchskampagne „Generation Handwerk“.

 

Meine Bitte an alle Obermeister und deren Stellvertreter: Bleiben Sie trotz sinkender Mitgliederzahlen engagiert und zuversichtlich. In Kooperation mit den Kreishandwerkerschaften sollten neue Wege gesucht werden, Betriebe zu gewinnen. Wenn Fusionen notwendig sind, dann bitte nur mit gleichgesinnten Raumausstattern und nicht als Juniorpartner der Maler.

Ein positives Beispiel ist die neue Großinnung Nord- und Osthessen, deren erfolgreiche Fusion zeigt, was möglich ist, wenn alle Kreishandwerkerschaften gemeinsam ein Ziel verfolgen.


Allen Kolleginnen und Kollegen, ihren Angehörigen und Mitarbeiter*innen, Hauptamtlichen sowie Ehrenamtsträgern unseres Handwerks und ihren Familien wünsche ich eine besinnliche Adventszeit, frohe Weihnachten und einen guten Jahreswechsel.

 

Möge diese Zeit trotz der teils schwierigen Herausforderungen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft für Momente der Ruhe, des Zusammenhalts und des

Friedens auf Erden sorgen!

 

Ihr

Ulrich Thomas

Landesinnungsmeister


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